1638: Der Absolutismus unter Ludwig XIV.
Ludwig XIV. wurde am 5. September 1638 in Saint Germain-en-Laye geboren. Im Alter von 4 1⁄2 Jahren starb sein Vater Ludwig XIII. und Ludwig XIV. wurde König von Frankreich. Seine Kindheit wurde durch die Fronde (Bürgerkriege) geprägt, sie erweckten in ihm den Kult der absolutistischen Macht. Am 7. Juni 1654 wurde er in Reims zum König gekrönt.
Nach dem Tode Mazarins 1661 beschloss Ludwig, selbst die Rolle des Premierministers zu übernehmen. Er sah sich als Modell des absolutistischen, von Gottes Gnaden eingesetzten Herrschers. Bereits zu Beginn seiner Herrschaft schaffte Ludwig XIV. die strukturellen Grundlagen des Zentralstaates. Die von Richelieu eingeführten Ministerien wurden aufgelöst, verschiedene Staatsräte führten nunmehr seine Verordnungen aus, und in ihnen fungierten talentierte Verwaltungskräfte. Colbert wurde Minister und Le Tellier Staatssekretär für das Kriegswesen.
Nach dem Tode seiner Frau, Maria Theresia von Österreich, heiratete er i.J. 1683 insgeheim Mme de Maintenon, die einen großen Einfluss auf den König ausübte, sowohl im politischen als auch im kirchlichen Bereich. 1685 verfolgte er die Protestanten, indem er das Edikt von Nantes widerrief. Ab 1673 wurden die Parlamente zum Schweigen gebracht und gezwungen, die königlichen Verordnungen diskussionslos hinzunehmen. Die Generalstände wurden während seiner Regierungszeit kein einziges Mal einberufen. Die Polizei wurde neu organisiert und unterstand einem Generalleutnant (1667). Gemäß der von Richelieu eingeführten Tradition, die Großen von den Regierungsgeschäften fernzuhalten, rief Ludwig XIV. die hochrangigen Adligen an den seit 1682 in Versailles installierten Hof. Seine Macht erstrahlte über die ganze Welt und der „Sonnenkönig“ wurde für viele europäischen Herrscher ein glänzendes Vorbild (Schlossbau, Hofhaltung und franz. Sprache, Wirtschaftssystem und Heerwesen). Er starb am 1. September 1715 in Versailles, sein fünfjähriger Urenkel Ludwig XV. folgte ihm auf den Thron.
élèves du Lycée Notre Dame de la Compassion à Pontoise
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