1560: Die Reformation: der Calvinismus in den Niederlanden
Der Reformator Calvin war für das Denken und Handeln vieler Menschen in den Niederlanden von großer Bedeutung. Er wurde in Noyon in Frankreich geboren, verbrachte allerdings einen Großteil seines Lebens im schweizerischen Genf. Neben Luther und Zwingli gehörte er zu den großen protestantischen Vordenkern und Reformatoren Europas im 16. Jahrhundert. Des Weiteren war Calvin ein voranstrebender Humanist, Jurist und politischer Denker.
Die Grundlagen der calvinistischen Lehre wurden in seiner “Institutio” in klare Worte gefasst: Einfachheit und Schlichtheit, ein demokratisch gewählter Kirchenvorstand und vor allem die Prädestinationslehre. Calvin verkündete in dieser Lehre, dass Gott schon vor der Geburt eines Menschen seine ewige Bestimmung festgelegt habe. Calvin stellt für seine Anhänger strenge Vorschriften auf. Im Gegensatz zu Luther stand er den Juden relativ tolerant gegenüber. Seine Auffassung Frauen gegenüber wird im folgenden Zitat wiedergegeben: “Die Männer sollen Frauen ehren, und sie verdienen ihren Respekt”.
Calvins Werke wurden in die niederländische Sprache übersetzt und als Folge der Erfindung des Buchdrucks sehr schnell verbreitet. Während der Synode von Dordrecht 1618 und 1619 wurde die definitive Lehre der calvinistischen Kirche in den Niederlanden beschlossen.
RSG Ter Apel: Bouke de Jong
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