1517: Die Reformation
Die Reformation liegt in einer Zeit, in der das Mittelalter endet und die Neuzeit beginnt, die geprägt ist durch ein neues Menschenbild (Humanismus), ein neues Weltbild (Sonne als Zentrum), durch Entdeckungen neuer Länder (z.B. 1492 Amerika), aber auch durch Erfindungen, z.B. des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch J. Gutenberg, wodurch die Schriften Luthers schnell, relativ preiswert und in großer Stückzahl im ganzen Land Verbreitung finden konnten.
Martin Luther, am 10.11.1483 in Eisleben (Südharz) geboren, studierte zunächst Jura, trat dann aber als Mönch in ein Kloster ein und widmete sich dem Theologie- Studium. Nach der Priesterweihe und der Promotion zum Doktor der Theologie erhielt er 1512 eine Bibelprofessur an der Universität Wittenberg.
Sein Hauptinteresse galt der Frage: Wie finde ich einen gnädigen Gott - durch Opfer, Reue oder Buße? Nach einem intensiven Bibelstudium war Luther überzeugt, dass ein fester Glaube genüge, um die Gnade des barmherzigen Gottes zu erhalten. Damit war die Kirche als Mittler überflüssig, der Kauf von Ablassbriefen, mit denen der Gläubige das Fegefeuer vermeiden konnte, unnötig. Luther veröffentlichte am 31.10.1517 an der Tür der Wittenberger Schlosskirche seine Kritik in 95 Thesen, die in kurzer Zeit im ganzen Reich bekannt waren. Die Kirche forderte Luther mehrmals auf zu widerrufen. Luther lehnte das aber selbst 1521 auf dem Reichstag zu Worms vor Kaiser Karl V. ab. Er wurde daraufhin exkommuniziert.
Die weiteren Ereignisse führten dazu, dass sich die Universalkirche, die Luther lediglich reformieren wollte, in zwei Konfessionen aufspaltete, was auch den weiteren Verlauf der europäischen Geschichte beeinflusste. Mit der Übersetzung der Bibel ins Deutsche schuf Luther erstmals ein Hochdeutsch, das in allen deutschen Dialekten verstanden wurde.
Schüler/innen des Gymnasiums Papenburg
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