1394: Die Freibauern - Urkunde
Den Bauern auf dem Hümmling war es über das gesamte Mittelalter hinweg gelungen, ihre persönliche Freiheit gegenüber Adel und Kirche zu bewahren. Nachdem als Folge des Kampfes um die Vorherrschaft im hiesigen Bereich zwischen den Grafen von Tecklenburg und den Bischöfen von Osnabrück und Münster 1393 die tecklenburgische Cloppenburg erobert worden war, begaben sich die Freien des Hümmlings freiwillig unter die Schutzherrschaft des stärkeren der beiden Sieger, des Bischofs zu Münster.
Am 21. Januar 1394 bekräftigten die namentlich genannten 38 Vertreter der Hümmlinger Gemeinden vor dem Richter Abel in Sögel, dass sie sich dem Stift Münster und seinem Bischof als Freie unterstellten. Allerdings nur so lange, wie Münster im Besitz der Cloppenburg bliebe und sie somit vor potentiellen Feinden schützen könnte.
Dieses Vorgehen der Hümmlinger Bauern war für die damalige Zeit außer- gewöhnlich und Ausdruck großen Selbstbewusstseins.
Viele Namen der als Vertreter ihrer Dörfer erschienenen Bauern sind auch heute noch auf dem Hümmling geläufig.
Holger Lemmermann
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