1978: Papst Johannes Paul II.
Am 16. Oktober 1978 wurde im Vatikan von den zum Konklave versammelten Kardinälen der neue Papst gewählt. Kardinal Karol Wojtyła, der Erzbischof von Krakau, war in der Kirchengeschichte seit fast 500 Jahre der erste nicht italienische Papst, der von einem von Kommunisten regierten Land, von Polen kam. Der neue Papst nannte sich in Erinnerung an seine zwei großen Vorgänger Johannes XXIII. und Paul VI. Johannes Paul II.
Karol Wojtyła wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice geboren. Die Erlebnisse des zweiten Weltkrieges beeinflussten stark seine Jugend. 1942 trat er ins geheime Priesterseminar in Krakau ein. Im Jahre 1946 empfing Karol Wojtyła die Priesterweihe. Seit 1964 war er Erzbischof von Krakau und 1967 wurde er zum Kardinalpriester erhoben. Als Papst legte Johannes Paul II. großen Wert auf die Einhaltung der Menschenrechte. Seine Pastoralreise nach Polen 1979 hatte die geistige Erweckung des Volkes zur Folge. Das Volk stand schon ein Jahr später gegen die kommunistische Regierung im eigenen Land auf. Die jahrelangen Bemühungen der Polen, vom Papst stets unterstützt, führten schließlich zum Sturz der kommunistischen Regierung in Polen und leisteten einen großen Beitrag zum Fall der Berliner Mauer, dem „Völkerherbst“ in Osteuropa und dem Zerfall der Sowjetunion. Während seiner Amtszeit verbreitete Johannes Paul II. auf der ganzen Welt unermüdlich das Evangelium und führte den Dialog mit anderen Weltreligionen.
Mit großem Engagement nahm er Stellung gegen Krieg und sorgte für die Benach- teiligten und Bedrängten. Nicht einmal das Attentat auf ihn oder seine lange und schwere Krankheit konnten ihn an diesem Werk behindern. Er hinterließ auch ein bedeutsames wissenschaftliches und literarisches Erbe.
Johannes Paul II. verstarb am 2. April 2005. Sechs Jahre später wurde er von seinem Nachfolger, Papst Benedikt XVI., selig gesprochen.
PSP 5 im. Bolka I Świdnickiego w Strzelinie, Piotr Rozenek