1962 / 1970: Die Politik der West- und Ostorientierung (K. Adenauer, W. Brandt)
Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (1949 - 1963), verfolgte von Anfang an das außenpolitische Ziel, die Bundesrepublik in die Wertegemeinschaft der westlichen Demokratien zu integrieren. Dabei war es ihm wichtig, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verlorene staatliche Souveränität der Bundesrepublik wiederherzustellen und das Ziel einer gesamt- deutschen Einheit im Auge zu behalten.
Mit verschiedenen Verträgen erreichte Adenauer die Integration der Bundesrepublik in die westliche Staatengemeinschaft sowie deren weitgehende staatliche Souveränität. Die Politik der strikten Westorientierung führte aber auch dazu, dass sich die Bundesrepublik immer weiter von dem Ziel eines geeinten Deutschlands und dem der Annäherung zwischen West und Ost entfernte, so dass die Teilung Deutschlands sich immer stärker zu verfestigen schien.
Willy Brandt, Bundeskanzler der Bundesrepublik von 1969 bis 1974, sah seine außenpolitische Aufgabe vornehmlich darin, eine Brücke zu den osteuropäischen Staaten zu bauen und Ost und West wieder einander näher zu bringen. Er erzielte bessere Beziehungen zur Sowjetunion und besonders zu Polen, dessen Verhältnis zur Bundesrepublik durch die Kriegsereignisse stark belastet war. Durch den Kniefall Willy Brandts vor dem Holocaustdenkmal im Warschauer Ghetto am 7. Dezember 1970 wurden die Schuldgefühle und die Reue der Deutschen gegenüber den polnischen Opfern eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht.
Die Verträge mit der DDR führten zur Normalisierung des innerdeutschen Verhältnisses und förderten langfristig die Überwindung der Teilung Deutschlands. Zudem wurde auch der Zusammenhalt innerhalb Europas gestärkt. Adenauer erreichte eine freundschaftliche Beziehung zu Frankreich, Brandt verbesserte das Verhältnis zu den osteuropäischen Staaten.
Mariengymnasium Pbg.: Anna-Lena Grote, Dominique Pott, Silke Falk, Amrei Borghardt,
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