1949: Dekolonisierung - Das Ende der Weltmacht Niederlande als Folge des Indonesischen Freiheitskampfes und der Unabhängigkeit
In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg bestand in Niederländisch Indien eine breite nationalistische Bewegung. Einige, wie Soekarno, Hatta und Sjahrir, wollten die vollständige Unabhängigkeit, andere wollten nur mehr Autonomie. Aber die niederländischen Machthaber unterdrückten die Nationalisten durch ein Verbot ihrer Parteien und die Verfolgung ihrer Führer. Während der japanischen Besetzung hofften die Nationalisten, ihr Ziel durch eine Zusammenarbeit mit den Japanern erreichen zu können. Diese Hoffnungen wurden jedoch enttäuscht. Zwei Tage nach der japanischen Kapitulation am 7. August 1945 rief Soekarno mit dem Verlesen der Proklamation auf der Straße in Batavia (Jakarta) die Unabhängigkeit der Republik Indonesien aus.
Die niederländische Regierung versuchte nach 1945 die Kolonialherrschaft durch Verhandlungen und Gewalt wieder herzustellen. Zweimal wurde versucht, während einer sogenannten „polizeilichen Aktion“ die Nationalisten zu unterwerfen. Unter großem internationalen Druck – gedroht wurde selbst damit, den Niederlanden die Marshallhilfe zu entziehen, – gaben die Niederländer ihre Bestrebungen auf. Am 27. Dezember 1949 unterzeichnete Königin Juliana die Übertragung der Souveränität: Indonesien wurde unabhängig. Der westliche Teil von Neuguinea blieb zunächst noch niederländisch, wurde aber 1962 der Republik Indonesien zugesprochen.
RSG Ter Apel: Angelique Kaspers & Gijs Norden