1989: Sturz des Kommunismus in Polen
Der Protest der polnischen Bevölkerung gegen den Kommunismus im Jahre 1980 und die Entstehung von „Solidarność“ riefen eine schnelle Reaktion der Regierung hervor. Am 13. Dezember 1981 führte der General Wojciech Jaruzelski in Polen den Kriegszustand ein. Die schon erreichten Bürgerrechte wurden gewaltsam beseitigt. „Solidarność“ und andere Organisationen wurden für illegal erklärt, tausende Polen fanden sich im Gefängnis wieder, und bei der Konfrontation mit der Regierung gab es auch Tote.
Kurze Zeit später funktionierte die Gewerkschaft im Untergrund weiter, und es wurde wieder um die Freiheit gekämpft. Repressalien gegen die Bevölkerung und die katastrophale wirtschaftliche Lage im Land führten zu starker Isolation der Regierung, die sich nur dank ihres Machtapparates halten konnte. Der Boykott der polnischen Regierung durch die westlichen Staaten, ihre Sympathie und Hilfe für „Solidarność“ und die polnische Bevölkerung erschwerten zusätzlich die Lage der Regierung.
Im Frühjahr 1989 kam es zu Gesprächen zwischen der kommunistischen Führung und Vertretern der Bevölkerung, den so genannten Gesprächen am Runden Tisch, die zu teilweise freien Wahlen führten. Am 4. Juni 1989 bekam das „Bürgerkomitee Solidarność“ bei der Wahl zum Senat 99 der 100 Mandate und bei der freien Wahl zum Parlament alle 161 Sitze.
Im September 1989 entstand in Polen die erste nicht kommunistische Führung mit dem Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki. Die Niederlage der Kommunisten in Polen war beispielhaft für die Ostblockstaaten, die dann im Rahmen der Umwälzungen ihre Unabhängigkeit erhielten. Deutschland vereinigte sich, die Sowjetunion wurde aufgelöst.
PSP 5 im. Bolka I Świdnickiego w Strzelinie, Piotr Rozenek