912 – 973: Otto I. - der Große
Otto I. wurde am 23. November 912 in Wallhausen (Südharz) als Sohn des ostfränkischen Königs Heinrichs I. und dessen zweiter Ehefrau Mathilde geboren. Entgegen der damaligen Tradition wurde Otto von seinem Vater zum alleinigen Erben des Throns bestimmt und nach dessen Tod am 7. August 936 in Aachen zum König gekrönt. Darauf kam es zu Aufstandsbewegungen seiner Brüder, die nicht auf ihren Thronanspruch verzichten wollten.
Auch andere Adlige fühlten sich von Otto, der seinen alleinigen Herrschafts- anspruch durchsetzen wollte, übergangen. Otto stützte seine Herrschaft nun mehr auf die Kirche (Reichskirchensystem) als auf Verwandte. In der ersten Hälfte seiner Regentschaft kam es daher immer wieder zu Aufständen (sogar vom eigenen Sohn aus erster Ehe), die Otto I. abwehren musste, um seine Macht zu sichern.
Von außen bedrohten zudem die Ungarn mit häufigen Angriffen Ottos Reich. Am 10. August 955 besiegte Otto in der Schlacht auf dem Lechfeld mit den unter seiner Führung vereinten deutschen Stämmen endgültig die Ungarn. Otto wurde nach diesem Sieg als „Vater des Vaterlandes“ gefeiert. Die Aufstände hörten auf, denn nun zweifelte keiner mehr an Ottos I. Machtanspruch.
Otto errichtete viele Bistümer, trieb die Christianisierung voran, setzte die Ostexpansion seines Vaters fort und führte insgesamt drei Italienfeldzüge. Nach dem zweiten Zug, den er führte, weil ihn 960 Papst Johannes XII. um Hilfe gerufen hatte, wurde Otto am 2. Februar 962 in Rom zum Kaiser gekrönt. Kurz nach seiner Rückkehr in die Heimat starb Otto I. am 7. Mai 973 in Memleben bei Naumburg. Otto I. hatte durch die Vereinigung der deutschen Stämme für eine erste deutsche Identität gesorgt und ein Herrschaftssystem errichtete, das noch lange in Deutschland vorherrschte.
Schüler/innen des Gymnasiums Papenburg
nach oben