9 n.Chr.: Die Varusschlacht
Im Jahre 7 n. Chr. trafen sich zwei Männer an der römisch-germanischen Grenze am Rhein: Publius Quinctilius Varus und Arminius. Arminius (geb. 19-16 v. Chr.) war der Sohn eines Anführers der Cherusker (eines germanischen Stammes). Als Fürstensohn eines mit Rom befreundeten Volkes wurde Arminius in Rom erzogen und militärisch ausgebildet. In der römischen Armee machte Arminius Karriere, erhielt das römische Bürgerrecht und befehligte schließlich 7 n. Chr. als Offizier die germanischen Hilfstruppen am Rhein unter Varus (geb. 46 v. Chr.), der von Kaiser Augustus soeben mit der Verwaltung Germaniens betraut worden war. Arminius gewann schnell das Vertrauen des Varus und zog 9 n. Chr. als sein Berater mit ihm und drei römischen Legionen, Reiterei und Hilfstruppen (ca. 20.000 Mann) sowie einem Tross von ca. 10.000 Zivilisten in das Gebiet der Cherusker, wo Varus Gericht hielt und Steuern eintreiben ließ.
Als die Römer sich im Herbst auf dem Rückweg in das Winterlager am Rhein befanden, führte Arminius den Tross in einen Hinterhalt: Auf einem immer schmaler werdenden Pfad, links von einem Höhenzug und rechts durch sumpfiges Gelände begrenzt, griffen plötzlich germanische Krieger die lang auseinander gezogene römische Armee an, die aufgrund der Enge nicht die eingeübten Kampfformationen bilden konnte. Drei Tage tobte die Schlacht: Dann war die römische Armee vollkommen vernichtet.
Warum Arminius die Germanen gegen die Römer führte, ist unklar. Als Ort der Schlacht wird nach neuesten archäologischen Funden die Gegend am Kalkrieser Berg (Landkreis Osnabrück) angenommen. Arminius (später „Hermann der Cherusker“ genannt), der mit dieser Schlacht weitere Expeditionen der Römer und damit eine Romanisierung Germaniens verhinderte, wurde 21 n. Chr. von seinen eigenen Leuten getötet.
Schüler/innen des Gymnasiums Papenburg
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